Axel Plöger - Malerei
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Die Erzählung in der Malerei:

Raum und Zeit und Fläche, Linie und Form.

interiors 4, Öl auf Leinwand, 2019, Malerei
Interior VI (Landschaft), 2019
Öl auf Leinwand, 140 x 140 cm.

Im Unterschied zu erzählenden Künsten wie die Literatur, der Film oder die Musik, gibt die Malerei und das Bild die Gleichzeitigkeit vor. Der Betrachter wird unmittelbar mit der Summe der Elemente konfrontiert, ohne die Möglichkeit einer zeitgeführten Erfahrung. Aus dieser unmittelbaren Ganzheit und dem totalen Sinneseindruck muss er in eigener Zeit und Beschäftigung das Bild in seinen Motiven und Komponenten begreifen. Die Gesamtheit liefert den Reiz und stellt den Eingang und Berührungsoberfläche dar über die der Betrachter einsteigt und die Beziehunggewichte und Rhythmen des Bildes für sich erfährt.

 

Anfang und Ende obliegen der subjektiven Wahrnehmung. Eine analytische Trennung der Elemente ist unmöglich. So sind dramaturgische Formen wie Prolog, Präludium, Einführung, Höhepunkt, Schluss, Fazit, Hauptthema einer Sonate, oder andere lyrische Gestaltungsformen unmöglich. Diese Unmittelbarkeit ist das lebendige Merkmal der Malerei und weckt den Reiz mit den Sinnen zu schauen.

So kommt es im Prozess des Malens zu einer Verdichtung von Elementen, Schichten und Formen, die als Mittel in ein Bild einfließen auch ohne Anspruch auf Funktionen in dem Gesamtbild. Vieles wird übermalt und vergessen, im malerischen Sinne, und trägt doch zur sinnlichen Intensität und Materialität des Bildes bei. Das Ende des Prozesses ist das Bild. Als offene Oberfläche unmittelbar, starr in Präsenz und Spannung. Am ehesten lyrischen Kurzformen wie zwei- bis dreizeiligen Versen oder einfachen Klängen und deren Akkorden verwandt. Auf einen Blick ist das ganze Werk erfassbar. Spürbar, sinnlich und körperlich präsent ohne dass auch nur ein Moment des Verstehens stattgefunden hätte. Dieser lustvolle Prozess des Bewusstseins als Betrachter setzt mit dem Bild ein und beschäftigt immer wieder neu, nicht im Sinne einer Entschlüsselung und symbolischen Deutung, sondern einer phänomenologischen Betrachtung des Bildes.

Keine Worte zu haben für das was man sieht, das ist die Sprache der Malerei.

10.10.19 Axel Plöger